Die neue ISO 14001 basiert auf dem Annex SL, der übergeordneten Struktur für alle neuen und überarbeiteten Managementsystem-Standards. Darüber hinaus werden neue Anforderungen aufgenommen, wie die Betrachtung des Lebenszyklus und die Steuerung externer Prozesse.
Die ISO/DIS 14001:2014 legt einen Schwerpunkt auf die Steuerung externer Prozesse. Hierbei sind Umweltaspekte, Risiken und Chancen aus der Perspektive des Lebenszyklus zu steuern oder zu beeinflussen. Die Anforderungen betreffen die Kommuikation mit Lieferanten und Auftragnehmern und die Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen. Diese Aspekte sind während der Lebensdauer und nach Beendigung der Nutzung des Produktes zu beachten.
Stärkere Betrachtung des Lebenszyklus
„Wir sehen eine wichtige Neuerung in der stärkeren Betrachtung des Lebenszyklus. Es handelt sich hierbei jedoch nicht um die Forderung nach einer Ökobilanz, das ist ganz klar“, erklärt Steve Williams, Stellvertretender Technical Director von Lloyd’s Register Quality Assurance (LRQA). „Es geht darum, dass Unternehmen die möglichen Auswirkungen ihrer Produkte oder Dienstleistungen auf die Umwelt betrachten. Das schließt Aktivitäten wie den Einkauf von Rohstoffen ein, das Outsourcen von Prozessen sowie die Frage, was mit dem Produkt nach der Nutzung geschieht, soweit dies im Einflussbereich des Unternehmens liegt.“
Überarbeitung bis Ende 2015 abgeschlossen
In den nächsten drei Monaten kann der Normentwurf DIS kommentiert werden, daraufhin erfolgt eine nationale Abstimmung über die vorgeschlagenen Änderungen. Die überarbeitete ISO 14001 soll Ende 2015 veröffentlicht werden. Organisationen haben ab dem Zeitpunkt der Veröffentlichung eine dreijährige Übergangsfrist, um ihr Umweltmanagementsystem auf die neue Version der Norm umzustellen.
Der Normentwurf ISO/DIS 14001:2014 in englischer Sprache ist auf der Website der ISO erhältlich.