Betriebsunterbrechungen, Naturkatastrophen und Feuer bilden laut Allianz Risk Barometer 2015 weltweit die Top 3-Geschäftsrisiken. Besonders stark zugenommen hat im Vergleich zum Vorjahr die Angst vor Cyberkriminalität und IT-Ausfällen.
Bereits zum dritten Mal in Folge schätzten die im Auftrag von Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) befragten Experten und Unternehmer Betriebs- und Lieferunterbrechungen mit 46 Prozent als das weltweit größte Geschäftsrisiko ein. Naturkatastrophen gelten als das zweitgrößte Risiko (30 Prozent), die Gefährdung durch Feuer und Explosionen befindet sich mit 27 Prozent auf Rang 3. Für 18 Prozent der Befragten Experten ist das Risiko „Änderungen in der Gesetzgebung und Regulierung“ die viertgrößte Gefahr. Cyberkriminalität und IT-Ausfälle machten innerhalb der zehn größten Unternehmensrisiken den weitesten Sprung nach vorn und befinden sich mit 17 Prozent nunmehr auf Position 5. Das bedeutet ein Vorrücken um drei Plätze gegenüber dem Vorjahr. Als das aktuell sechstgrößte Geschäftsrisiko für Unternehmen gelten Reputationsschäden. Marktstagnation oder ein Wirtschaftsabschwung (Position 7) werden ebenso wie die Gefahr eines verschärften Wettbewerbs (Position 8) im Vergleich zu 2014 als weniger risikoreich eingestuft. Die Top 10 komplettieren das Risiko der politischen/sozialen Unruhen sowie die Gefahr von Diebstahl, Betrug und Korruption.
Österreich: Naturkatastrophen auf Platz 1 vor Cyber-Risiken
„Während weltweit die Angst vor Betriebsunterbrechungen das größte Risiko darstellt, fürchten heimische Betriebe Naturkatastrophen am meisten“, erklärt Werner Müller, Vorstand und Chief Risk Officer der Allianz Gruppe in Österreich. Mit 63 Prozent — ein mehr als doppelt so hoher Wert wie international — schätzen Österreichs Befragte Naturgefahren als größtes Geschäftsrisiko ein. Im Vergleich zum Vorjahr hat der Wert um 20 Prozentpunkte zugelegt. Den deutlichen Anstieg führt Müller unter anderem auf die Ereignisse der letzten Jahre zurück, wie etwa das Hochwasser 2013, bei dem branchenweit versicherte Schäden in der Höhe von rund 250 Millionen Euro entstanden sind.
Auf Platz 2 der größten Ängste heimischer Unternehmer befinden sich Betriebsunterbrechungen (44 Prozent) und ex aequo Cyberkriminalität. Damit ist die Angst vor Cyber- und IT-Risiken im Vergleich zum Vorjahr um 23 Prozentpunkte gestiegen. Dass die Befürchtungen nicht unbegründet sind, belegt der Mitte Jänner präsentierte Internet-Sicherheitsbericht des Computer Emergency Response Team Austria (Cert.at). Diesem zufolge wurden in Österreich im Vorjahr 16.000 so genannte Incidents festgestellt (2013: 12.000). Als „Incidents“ werden Fälle eingestuft, die tatsächlich ein Sicherheitsrisiko darstellen, wie zum Beispiel der Einbruch in einen Webshop mit dem Verlust tausender Kundendaten.
Das viert- und fünftgrößtes Risiko geht aus Sicht heimischer Unternehmen von Marktstagnation und Feuer aus (jeweils 19 Prozent). Diebstahl und Rohstoffpreiserhöhungen (jeweils 13 Prozent) sowie technologische Innovationen, Stromausfälle und politische Unruhen (jeweils sechs Prozent) vervollständigen die Liste der Top 10-Risiken in Österreich.
Allianz Risk Barometer 2015
Die Befragung „Allianz Risk Barometer 2015“ wurde Ende des Vorjahres von der AGCS durchgeführt. Dabei gaben 516 Experten und Unternehmer aus 47 Ländern aus dem Industrie- und Firmenversicherungsgeschäft ihre Einschätzung ab, welche Risiken für Unternehmen aus bestimmten Regionen und Branchen im Jahr 2015 besonders dringlich sind. AGCS ist der Industrieversicherer der Allianz Gruppe.
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