Die Unfallrate ist in Österreich im Jahr 2019 im Vergleich zum Jahr davor leicht gesunken. Häufigste Unfallursache war der „Kontrollverlust“ über Maschinen, Transportmittel und Werkzeuge.
Im Jahr 2019 wurden von der AUVA 161.236 Schadensfälle anerkannt, davon 105.449 Arbeitsunfälle Erwerbstätiger, 54.589 Unfälle von in Ausbildung Befindlichen und 1.198 Fälle von Berufskrankheiten. Die Gesamtzahl der Schadensfälle 2019 enthält über alle Versicherungsarten insgesamt 145.656 Arbeitsunfälle und 14.382 Wegunfälle, das sind Unfälle, die auf dem Weg zur oder von der Arbeitsstelle passieren.
Arbeitsunfälle gesunken, Berufskrankheiten wieder auf Niveau von 2017
Die Zahl der Arbeitsunfälle Erwerbstätiger fiel damit im Vergleich zum Jahr 2018 um 941 (- 0,9 Prozent). Hingegen stieg die Zahl der Unfälle von Schülern, Studierenden und Kindergartenkindern im verpflichtenden Kindergartenjahr (+1,5 Prozent) und die der Berufskrankheiten (+5,1 Prozent). Die Berufskrankheiten erreichten mit 1.198 Fällen nach einem Rückgang im Jahr 2018 wieder das Niveau von 2017 (1.195 Fälle).
Die Unfallrate auf 1.000 unselbständige Beschäftigungsverhältnisse betrug 2019 23,96 für die Arbeitsunfälle ohne Wegunfälle – im Jahr davor lag sie bei 24,38. Die Unfallrate auf 1.000 Dienstnehmer (ebenfalls ohne Wegunfälle) erreichte 2019 27,38 (2018: 28,06)
Die Unfallträchtigsten Sektoren und Berufe
Die höchste Unfallrate verzeichnete einmal mehr der Bausektor, nämlich 64,3 Arbeitsunfälle pro 1.000 Beschäftigungsverhältnisse, gefolgt von Wasserversorgung und Abfallentsorgung (52,4). In absoluten Zahlen betrachtet, steht wie schon 2018 die Produktion („Herstellung von Waren“) mit 18.624 Arbeitsunfällen an erster Stelle, 17.455 Arbeitsunfälle ereigneten sich im Bau- und Baunebengewerbe.
Die häufigsten Unfallursachen
Die häufigsten Unfallursachen waren der „Kontrollverlust“ über Maschinen, Transportmittel und Werkzeuge (33.643 Arbeitsunfälle), „Sturz und Absturz“ (18.865 Arbeitsunfälle) sowie „Bewegung des Körpers ohne körperliche Belastung“, wie zum Beispiel unkoordinierte Bewegungen, Zusammenstöße oder Treten auf scharfe Gegenstände (17.669 Arbeitsunfälle).
Lärmschwerhörigkeit und Hauterkrankungen bei den Berufskrankheiten weiter an der Spitze
Bei den anerkannten Berufskrankheiten (insgesamt 1.198 Fälle) liegt, wie schon in den Vorjahren, die Schwerhörigkeit durch Lärm mit 697 Fällen (2018: 640) an der Spitze, gefolgt von Hauterkrankungen mit 109 Fällen (2018: 124) und 103 asbestbedingten Erkrankungen von Lunge, Kehlkopf oder Rippenfell (2018: 108). Die aktuellen Asbesterkrankungen sind meist Spätfolgen einer lange zurückliegenden Asbestexposition, nachdem die Verwendung des Materials in Österreich seit 1990 verboten ist. Zur Nachsorge für ehemals Asbestexponierte initiierte die AUVA 2004 ein österreichweites Programm.
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