Mitte Dezember 2014 hat die Internationale Normungsorganisation ISO die Norm ISO 19600 »Compliance Management Systems — Guidelines« veröffentlicht. Mit weniger als zwei Jahren Entwicklungszeit ist der Standard ein Musterbeispiel für effiziente Standardisierung.
Die ISO 19600 definiert international konsistente Richtlinien und bietet Organisationen und Unternehmen aller Art und Größe damit ein weltweit zuverlässiges und anwendbares System für die Einrichtung und den Betrieb von Compliance Management Systemen, die es ermöglichen, die Risiken regelwidrigen Verhaltens zu erkennen, zu verstehen und richtig darauf zu reagieren.
Pioniere Australien und Österreich
Bei der Entwicklung des Compliance-Standards konnte das ISO-Komitee auf eine Richtlinie aus Australien und die 2013 von Austrian Standards veröffentlichte ONR 192050 Compliance Management Systeme aufbauen. Neben österreichischen Delegierten waren Compliance-Spezialisten aus Australien und neun weiteren Staaten an der Entstehung der ISO 19600 beteiligt. Weitere 20 Länder, darunter Großbritannien, Japan und die USA, hatten Beobachterstatus.
Zertifizierung bestätigt Konformität
„Das Thema Compliance ist ein äußerst sensibler Bereich. Aus diesem Grund ist der Nachweis der Normkonformität gerade hier von größter Wichtigkeit“, erklärt Peter Jonas, der bei Austrian Standards den Bereich Zertifizierung verantwortet. Seine Organisation bietet die Möglichkeit, sowohl die Konformität von Compliance Management Systemen als auch jene der damit betrauten Compliance-Officer nachweisen zu lassen. Die Audits zur Erlangung des „Fair Business Compliance Certifcate“ werden dabei von thematisch versierten Experten, wie zum Beispiel Juristen oder Wirtschaftsprüfern, durchgeführt.
Anhang: Zertifizierungsschema ISO 19600 & ONR 192050
© Beitragsbild: Trueffelpix
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