Unbekannte Risiken können für Unternehmen mitunter existenzbedrohend sein. Wer seine Risikofaktoren dagegen kennt, kann sich vorausschauende Handlungsweisen zurechtlegen und im Bedarfsfall rasch die geeigneten Maßnahmen einleiten.
„Managementfehler stehen ganz oben auf der Liste der Insolvenzursachen“, erklärt Christoph Krischanitz, Geschäftsführer des auf Risikomanagement spezialisierten Beratungsunternehmens arithmetica, und er ergänzt: „Manager machen Fehler, weil Sie die Zukunft nicht richtig einschätzen können.“ Das liegt in seinen Augen darin begründet, dass die notwendige Grundlage für eine Entscheidung oft nicht vorhanden oder nicht greifbar ist. Die Gründe dafür sind vielfältig. „Oft werden Informationen, die Mitarbeiter ihren Führungskräften vorlegen, nicht ernst genommen, ignoriert oder schlicht und einfach nicht richtig verstanden“, übt Krischanitz Kritik an der Informationskultur so mancher Unternehmen.
Um diese Lücke zu schließen, haben die Experten seines Unternehmens den Risikokalender entwickelt. „Mit dem Risikokalender werden die Ereignisse, die jedes Unternehmen treffen können, kurz beschrieben. Damit versuchen wir auf zeitlich eingrenzbare und vorhersagbare Ereignisse hinzuweisen und den Unternehmen so eine Quelle an gebündelten Informationen zur Verfügung zu stellen“, erläutert Krischanitz.
Ereignisse, die ein Unternehmen unangenehm betreffen können, gibt es in großer Zahl und in verschiedenen Kategorien, wie zum Beispiel in den Bereichen Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Sport und Kultur. „Diese Daten werden im Risikokalender sorgfältig aufbereitet und den Unternehmen zur Verfügung gestellt. Dabei gehen wir natürlich davon aus, dass die Unternehmen ihre eigenen Daten und Ereignisse im Risikokalender ergänzen“, versucht Krischanitz die Individualität der Unternehmensrisiken hervorzuheben.
Im Inland wird seiner Einschätzung nach im kommenden Jahr die geplante Steuerreform einiges an Aufmerksamkeit an sich ziehen. „Aber auch der Eurovision-Songcontest könnte den Wiener Wirtschaftsalltag zumindest vorübergehend gehörig durcheinander wirbeln“, so Krischanitz.
Christian Pleschberger
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