Im Supermarkt-Regal buhlt eine Vielzahl scheinbar gleichwertiger Produkte in attraktiver Aufmachung um die Gunst kaufbereiter Kunden. Jedoch scheitern die Konsumenten oft am Vergleich der Angebote, weil eine einheitliche Preisbasis fehlt. Geht es nach dem Willen von Verbrauchervertretern, ist es damit bald vorbei.
Das Committee on Consumer Policy (COPOLCO), das Verbraucherinteressen in der internationalen Normung vertritt, hat den Antrag gestellt, bei ISO ein Projekt-Komitee zum Thema „Guidance on Unit Pricing“ einzurichten, das dazu eine Internationale Norm mit Leitfaden-Charakter zur Preisauszeichnung ausarbeiten soll.
Ziel: rascher Preisvergleich
ISO/COPOLCO verweist zwar auf bestehende europäische und nationale Rechtsvorschriften, betont aber zugleich, dass diese auf internationaler Ebene nicht ausreichend sind. Der freie Warenverkehr innerhalb der Europäischen Union sorgt für zusätzliches Angebot. Allerdings erschweren unterschiedliche Marken und Mengen auch Preisvergleiche. Mithilfe der Preisangaben laut der zu entwickelnden ISO-Norm sollen Kunden den Wert eines Produkts im Vergleich mit anderen Angeboten schnell erfassen und damit das für sie beste Angebot ausfindig machen können.
Der Standard soll Grundlagen und Richtlinien für die Entwicklung und Anwendung der Preisangaben von Einheiten festlegen. Geplant ist, dass die Norm sowohl für kleine als auch für große Händler ein Preisschema definiert und das optimale Verfahren zur Information der Kunden etabliert. Darüber hinaus wird das als Leitfaden geplante Dokument auch die Anwendung auf Preisschildern und in verschiedenen Werbeformen beschreiben.
Stellungnahmefrist bis 21. November 2014
Der Gründungsantrag für das Komitee zum Thema „Guidance on Unit Pricing“ liegt derzeit zur Stellungnahme auf. Bis 21. November 2014 entscheiden die Stakeholder dieses Sachgebiets via ihren nationalen Normungsorganisationen, ob der Vorschlag angenommen wird. Bei Austrian Standards ist das bereits bestehende Komitee 025 „Größen und Einheiten – Grundlagen und Anwendungen“ als österreichisches Spiegelkomitee vorgesehen.
Christian Pleschberger
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