Lange Zeit waren die Qualitätsstandards für Krankentransporte ein Graubereich. Das Institut für Qualitätsmanagement im Krankentransport (IQPT) hat sich dieser Lücke angenommen und ein spezielles Gütesiegel erarbeitet.
Mit dem Gütesiegel, das auf den Normkriterien der EN ISO 9001 beruht, werden die notwendigen Qualitätsstandards genau definiert und deren Einhaltung kontrolliert. Damit bekommen sowohl Ärzte, die einen Patiententransport anordnen, als auch die Krankenkassen ein Kontrollinstrument. „Bei leichten Verletzungen kann auch in Zukunft ein Taxi ausreichend sein, aber schon bei einer einfachen Dialysefahrt kann es sehr leicht zu schwersten Komplikationen kommen“, erläutert Universitätsprofessor Siegfried Binder, Inhaber des Lehrstuhls für medizinische Unfallrettung an der Progresss Universität und Initiator des IQPT, die Beweggründe für die Entwicklung des Gütesiegels. Ziel von IQPT ist es, das Gütesiegel zu einer Voraussetzung für qualifizierte Krankentransporte zu machen und damit die Patientensicherheit nachhaltig zu erhöhen. „Da es in der gesamten EU keine derartige Kontrollinstanz gibt, können die Kriterien und auch die Methodik des Gütesiegels auch auf andere Staaten übertragen werden“, so Professor Binder.
Die Vergabe des Siegels ist ausschließlich mit einem Antrag und einer Checkliste des Dienstleisters im Bereich des Krankentransportes verbunden. Diese wird vom IQPT-Beirat bearbeitet. Nach einer entsprechenden Überprüfung und Bewertung wird das Siegel im positiven Fall für eine Laufzeit von drei Jahren verliehen. Nach Ablauf der 3-Jahres-Frist ist es neuerlich zu beantragen und muss sich das Unternehmen einer neuerlichen Überprüfung unterziehen.
Christian Pleschberger
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