Der Weg zu mehr Qualität

Um die Qualität in Unternehmen zu verbessern, braucht es das richtige Know-how. Tipps und Techniken für die Qualitätsverbesserung, die Führungskräfte kennen sollten.

Autoren*: Karl Wagner und Christian Haas

Karl Wagner © procon

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Christian Haas © procon

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„Qualität – das macht bei uns die QM-Abteilung!“ – diese Aussagen gilt schon lange nicht mehr. Wer kann es sich noch leisten, zuerst zu produzieren, zum Schluss die Qualität zu messen und dann auszusortieren?! Durch konsequentes Ausrichten an den (berechtigten!) Anforderungen der Kunden erkennt man einerseits die notwendigen Mindestanforderungen, andererseits bietet die genaue Abgrenzung aber auch Spielraum für die eigene Optimierung!

Qualitätsmanagement ist Führungsaufgabe

Wer soll genau diese Optimierungsschwerpunkte einfordern und verfolgen? Qualitätsmanagement ist Führungsaufgabe! Qualitätsmanagement ist Management, um die richtige Qualität hervorzubringen! Und hier gilt es vor allem, die richtige Strategie (der Weg zum Ziel!) zu entwickeln, umzusetzen und zu verfolgen, um im Wettbewerb bestehen zu können.

Von der Qualitätspolitik zur Unternehmenspolitik

Das bedeutet aber, dass wir uns nicht mit einer Qualitätspolitik für die Normerfüllung begnügen und auch kein nur für Kunden entworfenes Leitbild benötigen, sondern eine verbindlich gelebte Unternehmenspolitik, die die wichtigsten Schwerpunkte des Unternehmens und seiner Zusammenarbeit mit den Kunden, Lieferanten, Mitarbeiterinnen und weiteren Interessenspartnern darlegt und messbar verfolgt.

KVP als Grundprinzip

Kontinuierliche Verbesserung ist nicht mit einem toten Briefkasten abgetan! KVP ist gelebter Wettbewerb, ist der Wille zum besser sein, ist über Projekte und Organisation top-down getrieben! Ist aber auch: Zulassen von Mitsprache der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei ihren Aufgaben und das Einbringen vieler Ideen. Diese Kultur zu schaffen ist durch aktive und offene Führungskräfte möglich!

Struktur, gegenseitige Unterstützung und Kommunikation

Als Konsequenz dieser Einstellung stellt die aktive Führungskraft die Strukturen (wie Organigramm und Prozesslandkarte) kunden- und ergebnisorientiert auf und ermöglicht übergreifende Kommunikation für eine nahtlose Abwicklung. Persönliche Kommunikation unterstützt zusätzlich zu Systemen die erfolgreiche Erledigung von Aufgaben und liefert gleichzeitig Impulse für weitere Verbesserungen. Das Optimierungsrad kommt in Schwung!

Leadership als Fixpunkt der neuen Normen

Genau dieses Commitment zur Qualität und ständigen Verbesserung sowie die notwendige Unterstützung durch die Führungskräfte spiegelt sich auch in der neuen Struktur der genormten Managementsysteme wider: die Verantwortung des Management wird deutlich hervorgehoben, aber auch eingefordert! Instrumente wie Politik, interne Kommunikation, Management Review können mit diesem Hintergrund noch mehr zum Unternehmenserfolg beitragen, wenn sie aktiv gelebt und systematisch eingesetzt werden. Diese Werkzeuge sind im jedem zertifizierten Unternehmen vorhanden, nutzen wir sie doch!

Compliance Absicherung durch gelebtes Managementsystem

Gleichzeitiger Nutzen eines gelebten Managementsystems ist die Absicherung des Unternehmens gegenüber vielfältigen gesetzlichen, normativen und kundenrelevanten Forderungen. Die Kunst ist hier, die Anforderungen so in den Alltag einzubauen, dass sie implizit erfüllt werden. Wer hat die Zeit, nur für externe Prüfer zu arbeiten? Die Devise lautet: Compliance und Performance aus einem Guss! Dies sichert Führungskräfte auch gegenüber Haftungsansprüchen ab!

Führung bei Veränderungen

Das klingt zusammengenommen nach viel Arbeit. Ist es auch! Gerade eingefahrene Denk- und Handlungsmuster zu überwinden ist absolute Führungsaufgabe! Strategien umzusetzen, heißt Leute in ihrer Einstellung zur Arbeit, zum Unternehmen, zum Produkt, zum Kunden(!) zu verändern, um damit auch die Basis für neue Handlungsmuster und Innovation zu ermöglichen. Hier gilt es in der Führungsverantwortung die Dringlichkeit für Veränderung aufzuzeigen, ein Zukunftsbild zu entwerfen und mit dem breiten Führungsteam diese Veränderung durchzuziehen! Kommunikation ist dabei eines der wichtigsten Werkzeuge!

Gerade eingefahrene Denk- und Handlungsmuster zu überwinden ist absolute Führungsaufgabe! Kommunikation ist dabei eines der wichtigsten Werkzeuge!

Qualität mit Vorbildwirkung!

„Tu Gutes und rede darüber“ – nie war dieser Spruch gültiger! Wie bis jetzt ausgeführt, ist Qualitätsorientierung und Unternehmenserfolg eine ursächliche Einstellungssache, die aber auch konsequent umgesetzt werden muss. Hier als Vorbild voranzugehen, vorzuleben, einzufordern ist die glaubwürdigste Unternehmenspolitik, die verbreitet werden kann! Und gerade in kritischen Situationen zeigt sich sehr schnell, wie gut die Fehler- und damit Verbesserung-Kultur umgesetzt ist. Denken Sie wieder an den vorigen Punkt – Führen bei Veränderungen!

Anerkennung als Motivation

„Nicht geschimpft ist genug Anerkennung!“, „Wenn wir nichts sagen, passt es!“ – kommt Ihnen das bekannt vor? Es geht nicht um Heucheleien, es geht um Anerkennung von Leistung – und das muss nicht in Geld sein! Man kann dies instrumentalisieren: Mitarbeiterin des Monats, beste Idee des Jahres und so weiter. Letztendlich geht es aber um Wertschätzung! Denn Sie als Führungskraft leben diesen Qualitätsanspruch nach außen und nach innen, wer könnte da nicht stolz auf eine persönliche Anerkennung sein!

*) Dr. Karl Wagner ist Geschäftsführender Gesellschafter der procon Unternehmensberatung GmbH. DI Christian Haas ist ebenda Geschäftsbereichsleiter Qualitätsmanagement. Die Printversion dieses Artikels ist in Ausgabe 10/2014 der Zeitschrift BILDUNGaktuell erschienen.

© Beitragsbild: JiSign

Christian Pleschberger

Freier Redakteur, zertifizierter Technischer Redakteur bei satz KONTOR
DI Christian Pleschberger ist Absolvent der Universität für Bodenkultur, Freier Redakteur und zertifizierter Technischer Redakteur

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