Integrierte Managementsysteme (IMS) begleiten uns seit der ersten prozessorientierten Version der ISO 9001 im Jahre 2000. Die Anforderungen haben sich gerade in den letzten Jahren deutlich hinsichtlich Effizienz und Integration in den Unternehmensalltag gesteigert:

Niemand kann sich mehr ein IMS nur für die Zertifizierung leisten. Methoden aus Lean Management, Compliance, HR und Projektmanagement sind unternehmerischer Alltag und noch oft außerhalb des IMS umgesetzt. Des Weiteren wird verstärkt mit der Erkenntnis umgegangen, dass auch detaillierteste Dokumentation die Umsetzung nicht garantiert – Struktur, Kultur und zusätzlich Führung ermöglichen erst die notwendigen Transformationen und Umsetzungen der immer dynamischeren Geschäftsmodelle.

Daher ist eine Erweiterung der Definition des Integrierten Managementsystems unerlässlich:

• Ein IMS ermöglicht ein schlankes Führungssystem zur Erreichung der Unternehmensziele (performance) und Erfüllung von Normen und Gesetzen (compliance).
• IMS integriert Methoden und Instrumente zur Einhaltung von Anforderungen aus verschiedenen Bereichen.

Das Ebenenmodell des IMS in der Unternehmensführung

Die Betrachtungsweise in drei Ebenen klärt die Verantwortungen im IMS und erleichtert die Zuordnung von Instrumenten zur Steuerung des IMS und zur Weiterentwicklung bzw. Transformation des Unternehmens.

Strategische Ebene

IMS als Führungssystem

Unternehmen stehen andauernd im Wettbewerb. Die Geschwindigkeit erhöht sich, neue Themen stellen Herausforderungen für das Unternehmen dar. Das IMS als Führungssystem des Unternehmens zeigt Wege, notwendige Transformationen zu gestalten, die Führungs-Herausforderungen strukturiert zu meistern und in der Unternehmenskultur umzusetzen.

Gemeinsame Zielausrichtung im IMS

Unterschiedlichste Stakeholder – „Interessierte Parteien“ von Eigentümern bis zum Gesetzgeber – fordern die Umsetzung ihrer Erwartungen. Ein IMS ermöglicht es dem Unternehmen, die unterschiedlichen Ziele aufeinander abzustimmen: das Unternehmen kommuniziert schlüssig von der Unternehmens-Strategie bis zu persönlichen Ziel-Vereinbarungen und von Finanz-Zielen bis zu operativen Prozesszielen.

Geschäftsorientierung mit Risiken und Chancen

Agilität, Digitalisierung, Open Innovation, Entwicklung der (virtuellen) Lieferketten – das Unternehmen ist in einer ständigen Weiterentwicklung von Geschäftsmodellen, Marktchancen, Technologietrends, Anforderungen von Branchen, Gesetzen und Normen. Mit dem IMS bewahrt das Unternehmen den Überblick über Chancen und Risiken und integriert „performance & compliance“.

Integrative Ebene

Synergien im IMS

Das IMS integriert die wesentlichen Elemente jedes Managementsystems und nutzt dabei die Synergien im laufenden Betrieb: von Leitbildern und Politiken, über Risiko- und Prozesssteuerungen, von der Abstimmung mit Strategie- und Budgetplanung bis hin zu Management-Bewertungen und Audits – durch die Abstimmung der Instrumente erfolgt die Schlüssigkeit und Vereinfachung im IMS.

Konsolidierung der Anforderungen

Jedes Managementsystem bringt eine Struktur und Logik sowie zahlreiche inhaltliche und formale Anforderungen mit. Alle Anforderungen werden in Tätigkeiten im Unternehmen umgesetzt, daher kommen auf Führungskräfte unterschiedlichste und teilweise widersprechende Anforderungen zu. In einem IMS werden diese Anforderungen aktuell gehalten, aufeinander abgestimmt und schlüssig an die Führungskräfte und das operative Personal weitergegeben.

Abstimmung von Managementsystemen

Im Unternehmen sind verschiedene Management-Systeme und Steuerungsansätze vorhanden und aus der jeweiligen Verantwortung notwendig und sinnvoll. Managementansätze wie BSC, Finanz-Controlling, Lean-, Qualitäts-, Umwelt- & Arbeitssicherheits-, IT- & Digitalisierungs-, Projekt- & Innovations-Management, KVP, Personal- & Lieferantenentwicklung, Risikomanagement IKS & Compliance etc. bringen Instrumente, Rollen und Verantwortungen mit sich. Ein IMS klärt die Einsatzgebiete, stellt Zusammenhänge transparent dar, vermeidet Doppelgleisigkeiten und hebt die Wirksamkeit in der Organisation.

Operative Ebene

Implizite Umsetzung der Anforderungen in den Prozessen

Die operative Ebene setzt in wiederholenden Prozessen die Kundenaufträge um, hier geschieht die direkte Wertschöpfung für KundInnen und beeinflusst damit den Unternehmenserfolg. Das IMS stellt sicher, dass die Anforderungen in den Prozessen pragmatisch umgesetzt werden und vereint dadurch „performance & compliance“ im täglichen Tun.

Verantwortung in der Umsetzung

Die MitarbeiterInnen sind ein elementarer Schlüssel zum Erfolg. Die Verantwortung im täglichen Tun steigt.

Ein IMS zeigt Wege und Instrumente, diese operative Verantwortung transparent zu machen (Visualisierung) und regelmäßig umzusetzen (Prozessmanagement, Shop-Floor-Management etc.).

Ständige Verbesserung

In der täglichen Arbeit entstehen viele Ideen aber auch Probleme bei der Umsetzung. Ein IMS stellt den MitarbeiterInnen situativ passende Instrumente zur Ideen-Sammlung sowie zur Problemlösung bereit und integriert diese in die Instrumente der Unternehmensentwicklung.

Umsetzung im Unternehmensalltag

Die Anforderungen an Struktur, Kultur und Führung werden im oben skizzierten Modell auf die jeweiligen Ebenen in Instrumente pragmatisch heruntergebrochen und durch die die Kreisläufe „Innovation und ständige Verbesserung“ sowie „Durchgängige Steuerung“ konsistent verbunden.

Weiterbildung

Die Donau-Universität Krems bietet ein kompaktes Studium „Integrated Management Systems MBA“ an, das sich inhaltlich auf Wechselwirkungen von Managementsystemen und deren Optimierung konzentriert. Hier geht es um die horizontale und vertikale Integration von Management-Systemen mit dem Ziel, die Performance von Unternehmen zu steigern. Dieser Universitätslehrgang wurde für die aktuellen Anforderungen der Wirtschaft weiterentwickelt. Er besteht aus drei Kernmodulen: – Integrierte Managementsysteme in der strategischen Unternehmensentwicklung – Integrierte Managementsysteme in der Umsetzung – Performance Management und Digital Transformation

Details zum Studium finden Sie auf der Website der Donau-Universität Krems.

Bewerbungen sind noch bis nach Jahreswechsel möglich.

Sind Sie bereit für ein Integriertes Managementsystem als Führungssystem?

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