Werkzeugmaschinenbauer Trumpf konnte seinen Gewinn im Geschäftsjahr 2013/14 deutlich steigern. Das Ergebnis vor Steuern stieg um mehr als 60 Prozent auf 248 Millionen Euro. Die Umsatzrendite verbesserte sich von 6,6 Prozent auf 9,6 Prozent.
Mit ein Grund für das erheblich höhere Ergebnis ist laut Trumpf-Chefin Nicole Leibinger-Kammüller der gestiegene Umsatz: Im Geschäftsjahr 2013/14 erlöste Trumpf insgesamt 2,587 Milliarden Euro — der höchste Wert in der über 90-jährigen Geschichte des Unternehmens. Gegenüber dem Vorjahresumsatz von 2,343 Milliarden Euro entspricht dies einem Zuwachs von 10,4 Prozent. „Noch wichtiger für unser höheres Ergebnis sind jedoch breit angelegte Rendite- und Produktivitätssteigerungs-Programme, mit deren Hilfe wir in den vergangenen anderthalb Jahren noch deutlich effizienter wurden“, erklärte die Vorsitzende der Trumpf-Geschäftsführung im Rahmen der Bilanzpressekonferenz Mitte Oktober am Firmenstammsitz in Ditzingen bei Stuttgart.
Umsatz übersteigt erstmals die Zweieinhalb-Milliarden-Euro-Schwelle
In den Umsatz sind erstmals auch verschiedene Zukäufe eingerechnet. „Wir haben im vergangenen Geschäftsjahr unser Haus an strategisch wichtigen Stellen durch Akquisitionen verstärkt“, so Nicola Leibinger-Kammüller. „Doch auch wenn man diese Sondereffekte herausrechnet, übersteigt der Umsatz erstmals die Zweieinhalb-Milliarden-Euro-Schwelle.“ Größter Zukauf des vergangenen Geschäftsjahres war eine Mehrheitsbeteiligung am chinesischen Werkzeugmaschinenbauer Jiangsu Jinfangyuan CNC Machine Company Ltd. (JFY).
Verstärkung bei Zukunftstechnologien durch weitere Zukäufe
Den Kurs, sich in entscheidenden Märkten und bei wichtigen Zukunftstechnologien durch Zukäufe zu verstärken, führt Trumpf auch im neuen Geschäftsjahr 2014/15 fort. Anlässlich der Bilanzpressekonferenz gab das Unternehmen zwei weitere Akquisitionen bekannt. So hat Trumpf eine Mehrheitsbeteiligung von 51 Prozent am indischen Softwarehersteller India Metamation Software Pvt. Ltd. (IMM) mit Sitz in Chennai sowie an deren US-amerikanischer Tochtergesellschaft Metamation Inc. (USMM) mit Sitz in Reno, Nevada erworben. Das Unternehmen gilt als einer der weltweit führenden Hersteller von Software für Werkzeugmaschinen.
Außerdem erwirbt Trumpf eine Mehrheitsbeteiligung von 80 Prozent an seinem langjährigen Handelspartner in der Türkei, der KOZ Makina Sanayi ve Dış Ticaret A.Ş. Durch den Kauf von KOZ verstärkt Trumpf seine Präsenz in einem extrem dynamischen Schwellenland, das darüber hinaus auch Ausstrahlung in die gesamte Region hat.
Krisen und Konflikte als Wirtschaftsrisiko
In Bezug auf das laufende Jahr zeigt sich CEO Nicola Leibinger-Kammüller trotz der insgesamt erfreulichen Zahlen zurückhaltend. Trübere Konjunkturaussichten sowie die Ebola-Epidemie und anhaltende Konflikte wie jener in der Ukraine und im Irak könnten sich ihrer Einschätzung nach auf die Investitionen negativ auswirken. Beim Umsatz für das laufende Geschäftsjahr erwartet die Managerin des auf die Herstellung von Werkzeugmaschinen sowie von Lasern und Elektronik für industrielle Anwendungen spezialisierten Unternehmens daher nur ein einstelliges prozentuelles Wachstum.
Christian Pleschberger
Letzte Artikel von Christian Pleschberger (Alle anzeigen)
- Praktische Orientierungshilfe für Qualitätsmanagement-Verantwortliche - 13. April 2016
- Mehr Energieeffizienz und Nutzerkomfort durch neues Qualitätsmanagement - 11. April 2016
- Wer holt Innovationspreis der Bahnindustrie? - 11. April 2016